Regeneration von lumbalen spinalen Motoneuronen über eine längere Distanz durch eine neue immun-evasive Gentherapie
Gefördert in: 2016, 2017, 2018
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Problem: Bei einer Rückenmarksverletzung führt die Verletzung der Nervenfasern zu einem Innervationsverlust des peripheren Zielorgans
Angriffspunkt: Förderung des Axonwachstums durch eine neue induzierbare Gentherapie, die vom Immunsystem nicht erfasst wird
Zielsetzung: Anhaltende Axonregeneration über eine Distanz von Zentimetern
Problem: Eine Rückenmarksverletzung mit einem Ausriss des Plexus brachialis verursacht bei den Patienten einen kompletten und permanenten Verlust der motorischen und sensorischen Funktionen. Bis vor kurzem wurden solche Verletzungen als nicht heilbar angesehen. Das Ziel des Projekts ist es, eine genbasierte Behandlungsstrategie zu entwickeln, die eine langstreckige Regeneration von motorischen Nervenfasern nach einem Abriss der Spinalnerven über eine längere Distanz möglich macht.
Ansatz: Wir verwenden einen neuen gentherapeutischen Ansatz, bei dem das therapeutische Gen vom Immunsystem nicht erfasst und inaktiviert wird. Mit diesem Ansatz können GDNF (glial cell derived factor) und Chondroitinase ABC zeitlich und räumlich kontrolliert verabreicht werden. GDNF ist ein für das Überleben der Motoneurone und das Axonwachstum wichtiger Faktor, und Chondroitinase ABC ein Enzym, das das hemmende extrazelluläre Narbengewebe im chronisch denervierten peripheren Nerv auflöst.
Erwartetes Ergebnis: Diese gentherapeutische Strategie bietet den einzigartigen Vorteil der zeitlich und räumlich kontrollierten Expression von GDNF und Chondroitinase ABC in den Schwann-Zellen der zentimeterlangen Nervenscheiden. Wir erwarten, dass dieser Ansatz zu einer funktionellen Re-innervation der denervierten Muskeln führt. Obwohl dies ein Projekt der Grundlagenforschung ist, möchten wir zur Translation der Gentherapie in die klinische Anwendung beitragen und so die Regeneration bei Rückenmarksverletzung vorantreiben.