Mechanismen der Rückenmarksverletzung - Korrelation zwischen Gewebeschädigung und Darstellung im MRI
Gefördert in: 2013, 2014, 2015
Zur Übersicht
Problem: Unterschiedliche Verletzungsmechanismen führen zu unterschiedlicher Gewebeschädigung, die spezifische Behandlung erfordern
Ansatz: MRI Bildgebung von klinischen Modellen für die unterschiedlichen Verletzungsmuster
Ziel: Identifizierung der Verletzungsmuster und der entsprechenden MRI Bilder um eine spezifische Behandlung zu ermöglichen
Eine Rückenmarksläsion ist durch eine mechanische Verletzung verursacht (primäre Schädigung), gefolgt von zahlreichen biologischen Vorgängen wie Einblutung, Minderdurchblutung, Entzündungsreaktionen etc., die zu einer Folgeschädigung des Gewebes führen, dem sogenannten „Sekundärschaden“.
Dr. Oxlands Gruppe stellt die Hypothese auf, dass die verschiedenen Mechanismen, die zu dem klinischen Bild der Rückenmarksverletzung führen, unterschiedliche Muster der Gewebeschädigung zeigen. So sind nach dieser Hypothese der Grad des Markscheidenverlusts, die Schädigung von grauer und weißer Substanz und die räumliche Anordnung des Gewebeschadens abhängig vom Verletzungsmechanismus und mit verbesserten MRI Techniken auch erkennbar. Die Gruppe will nun die unterschiedlichen Verletzungsmechanismen wie Quetschung, Zerreißung und Dislokation (entsprechende Unfallvorgänge – Bruch der Wirbel durch Bersten, Dislokation, Beugung/bzw. Überstreckung) nachahmen um klinisch relevante Modelle zu erhalten.
Daten aus einer vorläufigen Studie zeigen je nach Verletzungsart entscheidende Unterschiede in den Verletzungsmustern und den funktionalen Ausfällen.
Ziel des Projektes ist, für den jeweiligen Verletzungsmechanismus ein verlässliches Muster in der MRI Darstellung zu identifizieren und die Aussagekraft dieser MRI Muster in Bezug auf die Gewebeschädigung festzustellen. In Folgestudien müssen diese Ergebnisse auf die klinische Situation übertragen werden.
Langfristige Ziele sind
- eine Unterteilung der Kategorie „traumatische Rückenmarksläsion“
- Vorhersageparameter bezüglich des Gewebeschadens
zu entwickeln, um Patienten mit Rückenmarksverletzungen eine spezifischere Behandlung auf der Basis der Verletzungsmechanismen zu ermöglichen.