Kombination von Rehabilitationstraining und Stammzelltransplantation
Gefördert in: 2014, 2015, 2016
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Problem: Trotz Auswachsen von Nervenfasern nach Transplantation von neuralen Stammzellen kommt es nur zu einer sehr geringen funktionelle Erholung
Ansatz: Bewegungstraining als Stimulus für die Herstellung richtiger Verbindungen zwischen den bestehenden und den neuen Nervenfasern
Ziel: Entwicklung einer Kombinationstherapie von Training und Stammzelltransplantation
Eine Rückenmarksverletzung betrifft infolge der Zerstörung von Nervenfasern das motorischen, das sensible und das vegetative Nervensystem. Trotz Fortschritten in der Regeneration von Axonen bleibt eine sehr große Herausforderung: die Wiederherstellung der Funktionen.
Die Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass nach Transplantation von multipotenten neuralen Stammzellen im experimentellen Modell Tausende von Nervenfasern auswachsen. Die Axone der transplantierten Nervenzellen bilden auch synaptische Verbindungen mit den bestehenden Nervenfasern aus, überbrücken die Verletzungsstelle und stellen somit wieder eine Verbindung zwischen Gehirn und Rückenmark her. Es kommt jedoch nicht zu einer substantiellen Erholung der motorischen Funktionen, was auf eine ungenügende Verbindung zwischen den transplantierten und den bestehenden Nervenzellen hinweist.
Die Schlussfolgerung und Hypothese daraus ist, dass aktivitätsabhängige Modulierung die motorischen Funktionen verbessern kann. Man geht davon aus, dass Bewegungstraining die Verbindungen zwischen den neuen und bestehenden Axonen optimiert und durch die Umbildung von neuralen Schaltkreisen eine verbesserte funktionelle Erholung erreicht wird.
Das Projekt untersucht den Effekt von Bewegungstraining (Laufband) nach Stammzelltransplantation auf die Ausbildung und Veränderungen der synaptischen Verbindungen und der Umsetzung in Bewegungsfähigkeit. Ziel ist durch Kombination von Bewegungstraining und Stammzelltransplantation einen Therapieansatz für Rückenmarksverletzungen zu entwickeln.